Patientennahe Labordiagnostik: POC-System (NT-proBNP, D-Dimer und Troponin T)

NT-proBNP ist ein Prohormonfragment aus der Gruppe der natriuretischen Peptide (Eiweißstoffe). Diese Peptide sind Hormone, welche auf die Nierenfunktion wirken, indem sie die Nieren zur Flüssigkeitsausscheidung anregen. Das Herz ist zuständig für die Bildung dieser Hormone und schüttet diese vor allem dann vermehrt aus, wenn zu viel Flüssigkeit im Körper vorhanden zu sein scheint. Dieses Übermaß an Flüssigkeit führt zu einer Dehnung der Herzwand, der Dehnungsreiz führt zur Ausschüttung der natriuretischen Hormone.
Der Dehnungsreiz gilt wiederum als Hinweis für eine Herzschwäche. Die Herzmuskulatur ist in diesem Fall zu schwach, um ihre Pumpaufgabe zu bewältigen.

Erhöhte Werte sind ein Hinweis auf eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz). Je stärker ausgeprägt diese ist, umso höher sind die Messwerte der natriuretischen Hormone im Blut. Da das Herz mit zunehmendem Alter schwächer wird, gelten für natriuretische Hormone altersabhängige Normalwerte.

Kardinale Troponine sind Eiweißbausteine, die in den Muskelzellen der Herzmuskulatur vorkommen. Nach einer Schädigung des Herzmuskels treten diese Eiweißstoffe vermehrt ins Blut über. Besteht bei einer Patientin/einem Patienten der Verdacht auf einen Herzmuskelschaden, sollte eine Messung von Troponin T (TNT) erfolgen.

In der Regel sind kardiale Troponine nicht im Blut nachweisbar. Ein konstant normaler Troponinwert schließt einen Herzinfarkt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Sind die Werte aber erhöht ist dies ein wichtiger Hinweis für einen möglichen Herzmuskelschaden.
Der Verlaufsbeurteilung der Laborwerte kommt ein hoher Stellenwert zu. So kann aufgrund der Höhe der Messwerte sowie des Verlaufes der Werte über einen längeren Zeitraum das Ausmaß des Herzmuskelschadens abgeschätzt, sowie der Behandlungserfolg beurteilt werden.

Nach einer Blutgerinnselbildung (Thrombus) im Körper löst sich das Gerinnsel mit der Zeit durch die Bildung von Plasmin in der Leber wieder auf. Dabei entstehen sogenannte Fibrinspaltprodukte (D-Dimere oder DDIM). Die große Gefahr bei einer Thrombose ist, dass sich ein Teil des Blutgerinnsels ablöst und über das venöse Blutgefäßsystem zum Herzen und schließlich zur Lunge wandert. Die Folge ist eine Embolie, welche zu einer Verstopfung der Lungengefäße führen kann. Ein positiver Nachweis dieser D-Dimere bedeutet, dass es im Körper zu einer Blutgerinnselbildung mit gesteigerter Blutgerinnselauflösung gekommen ist.

Ein normaler DDIM-Wert schließt das Vorliegen einer Thrombose bzw. einer Embolie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Eine DDIM-Erhöhung kann mehrere Ursachen haben, etwa eine Venenverstopfung (Thrombose), eine Embolie (Pulmonalembolie, Lungeninfarkt) oder eine Verbrauchskoagulopathie. DDIM ist somit ein wichtiger Laborwert zur Beurteilung von Veränderungen der Blutgerinnung.